Stellungnahme zur barrierefreien Schule für hörgeschädigte Schüler

Stellungnahme zur barrierefreien Schule für hörgeschädigte Schüler

Der Landeselternverband gehörloser und schwerhöriger Kinder und Jugendlicher NRW fordert den sukzessiven Umbau der Förderschulen für Hören und Kommunikation und den Abbau der Barrieren in den Schulen für hörgeschädigte Schüler.

Alle Schüler sollen in die Lage versetzt werden, selbständig anhand von visuellen Signalen oder digitalen Informationstafeln jegliche Art von Informationen wahrzunehmen. Alle Lautsprechdurchsagen oder Notfallsignale sollen sie damit direkt erreichen. Eine vollkommene Abhängigkeit vom hörenden Lehrpersonal soll damit ausgeschlossen werden.

Alle Informationen, die die Schülerschaft im Allgemeinen betreffen, sollen auch gebärdensprachlich veröffentlicht werden, um Schülern, die noch nicht schriftsprachkompetent sind, diese Informationen nicht vorzuenthalten.

Alle Veranstaltungen der Schule, an denen die ganze Schülerschaft oder auch nur Teile der Schülerschaft teilnehmen, sollen von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt werden, um eine gleichberechtigte Information ALLER Schüler zu erreichen.

Jeder Lehrer der Schule soll mit jedem Schüler der Schule kommunizieren können, egal welche Kommunikationsform der hörgeschädigte Schüler für sich beansprucht. Entsprechende Schulungen der Lehrer sollen bereitgestellt werden. Auch Bürokräfte, OGS-Mitarbeiter und Hausmeister sollten entsprechend geschult werden.

Speziell in Notfallsituationen wie z.B. Feuer, Amok etc. sollen die Schulen so ausgestattet sein, dass jeder Schüler unabhängig von seinem Hörstatus in jedem Bereich der Schule über den Notfall in Kenntnis gesetzt wird. Das gilt speziell für die Zeit, in der Schüler alleine sind (z.B. Toilette).

Zudem muss sichergestellt sein, dass die akustischen und optischen Signale gleichzeitig erfolgen.

Der Landeselternverband gehörloser und schwerhöriger Kinder und Jugendlicher NRW fordert, dass sich die entsprechenden Ministerien und Regierungspräsidien im Sinne der Sicherheit hörgeschädigter Kinder und Jugendlicher umgehend mit der Lösung dieses aktuellen Missstandes in den Förderschulen für Hören und Kommunikation befassen.